Religion

Fachschaft Religion 2023 - 2024

Was ist denn KoKoRu?

Eine spannende Frage und ein spannendes Projekt! Am Goethe-Gymnasium haben sich die Religionslehrerinnen und – lehrer auf den Weg gemacht. Wir unterrichten das Fach „Religion“ konfessionell-kooperativ. Das bedeutet, dass jede Klasse in ihrer ganz bunten Zusammensetzung bestehen bleibt. Das ist sehr, sehr gut für das Wachsen in der Klassengemeinschaft und das Unterrichtsklima. Alle Kinder lernen gemeinsam, was ganz unterschiedliche Menschen glauben und hoffen. Egal, mit welchem Hintergrund jemand im Religionsunterricht sitzt, alle Kinder sind willkommen, haben etwas Wichtiges beizutragen, und so bereichern wir uns gegenseitig und erweitern unseren Horizont.

Wir unterrichten Religion

Aus dem Unterricht

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  • oft gefragt
  • Lehrplan
  • Exkursionen und Projekte
  • Seelsorge

Häufig gestellte Fragen

F: Wir haben eigentlich mit der Kirche nicht viel zu tun. Mein Mann und ich sind vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Was ist nun mit unserem Kind?
A: Der Religionsunterricht ist offen für alle Schülerinnen und Schüler. In der Unterstufe wird der Religionsunterricht im Klassenverband unterrichtet, das heißt alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse werden gemeinsam unterrichtet – unabhängig von ihrer persönlichen Überzeugung oder der ihrer Eltern.

F: Wir leben zu Hause nach den Grundsätzen des Islam. Soll unser Kind am Religionsunterricht teilnehmen? Wir möchten nicht, dass es zu christlich wird.
A: Da der Religionsunterricht der Unterstufe im Klassenverband unterrichtet wird, besteht die Chance, dass die Schülerinnen und Schüler ganz verschiedene Religionen und Kulturen im Unterricht kennen lernen. Sie werden vertraut damit gemacht, dass alle drei monotheistischen Religionen in der Wurzel vereint sind, denn sie alle kennen Abraham – Avram, Abraham, Ibrahim – als Stammvater des Glaubens. Der Religionsunterricht verfolgt nicht das Ziel, die Kinder zu missionieren, sondern ihnen diese Geschichten nahezubringen und ihnen Raum zu geben, von ihren eigenen (religiösen) Überzeugungen zu sprechen und diese mit anderen zu diskutieren. Auf diese Weise üben sie Respekt und Toleranz ein – gerade gegenüber denjenigen, die eine andere Meinung oder einen anderen Glauben haben als sie.

F: Besuchen Sie im Religionsunterricht auch eine Moschee?
A: Der Religionsunterricht der Unterstufe befasst sich mit den drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Dazu gehört auch, dass – nach Möglichkeit – die unterschiedlichen Gemeinden besucht werden. Dies finden die Kinder in aller Regel sehr spannend. Sie bekommen hier die Möglichkeit, mehr über andere Religionen und mehr über die eigene Religion zu erfahren.

F: Worin besteht der Bildungsauftrag des Religionsunterrichts?
A: „Mit dem religiösen Grundwissen erschließt der Religionsunterricht gleichzeitig den christlichen Hintergrund unserer europäischen Kultur. Ohne die Kenntnis der biblischen Geschichten, der großen Gestalten und Kontroversen der Kirchengeschichte oder der Symbole des Glaubens sind weder unsere Alltagskultur (Sieben-Tage-Woche, Feste, Stadtbilder) noch die Grundwerte unseres politischen Zusammenlebens (Menschenwürde, Freiheit und Gleichheit) noch Literatur und Kunst zu verstehen.“ (aus: Argumente für den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen. Hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz)

F: Wird an Ihrer Schule auch konfessioneller Religionsunterricht erteilt?
A: Ab der Jahrgangsstufe 9 wird der Religionsunterricht nicht mehr im Klassenverband unterrichtet, sondern konfessionell getrennt erteilt. Schülerinnen und Schüler, die keiner christlichen Konfession angehören, können – auf Wunsch – am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht teilnehmen.

F: Feiern Sie auch Schulgottesdienste?
A: Ja, am Goethe-Gymnasium in Dortmund werden regelmäßig ökumenische Schulgottesdienste gefeiert. Zu Beginn eines Schuljahres werden die neuen Fünftklässler im Rahmen eines Einschulungsgottesdienstes an unserer Schule willkommen geheißen. Im Dezember feiern wir einen ökumenischen Adventsgottesdienst und im April/Mai feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst in der Osterzeit für die Unterstufe. Diese Gottesdienste werden im Religionsunterricht von den Schülerinnen und Schülern mit vorbereitet. Am Ende eines Schuljahres feiern wir außerdem einen ökumenischen Abschlussgottesdienst für die Abiturientinnen und Abiturienten sowie ihre Familien und Freunde.

F: Ich möchte noch mehr über den Religionsunterricht am Goethe-Gymnasium erfahren. An wen kann ich mich wenden?
A: Die Kolleginnen und Kollegen aus der Fachschaft Religion kommen gern mit Ihnen ins Gespräch. Derzeitige Ansprechpartnerinnen für den Bereich evangelische Religionslehre sind Frau Kraus und für den katholischen Religionsunterricht Frau Samweber.

Besuch des Hindutempels

 

Am 09.11.2023 besuchte der Religionskurs der 10. Stufe von Frau Martin und der Philosophiekurs von Frau Abendroth den Hindutempel in Hamm.

Vor Ort haben wir  eine Führung durch den Tempel bekommen. Bevor wir den Tempel betreten durften, mussten wir alle unsere Schuhe ausziehen, da es sich nicht gehört, einen Hindutempel mit Schuhen zu betreten. Leder oder andere tierische Kleidungsstücke waren dort  auch nicht erwünscht, da im Hinduismus Tiere, besonders Kühe, sehr wertgeschätzt werden.

Uns wurden die einzelnen Altäre ausgiebig von einem Mann, der selbst christlich war, aber mit dem Hinduismus sympathisierte, erklärt. Das gesamte Innere des Tempels ist sehr bunt und auffällig gestaltet. Überall sind hinduistische Gottheiten zu erkennen und auch von außen sieht man eine Art Pyramide, an der sich außenrum in vielen  verschiedenen Farben hinduistische Götter befinden. Im Anschluss der  Führung durften wir uns noch einen Gottesdienst anschauen.

Wir konnten sehr viel über den Hinduismus, die Traditionen, die Geschichte des Hinduismus und die Erbauung des Tempels erfahren und wir konnten uns selbst einen Eindruck verschaffen.

„Es war eine schöne Erfahrung und interessant aus nächster Nähe zu sehen, wie ein Gottesdienst im Hinduismus abläuft.Wir konnten uns so einen Einblick verschaffen, der in der Form durch  den Unterricht nicht möglich gewesen wäre.“

Wir empfehlen anderen Klassen den Besuch weiter, da man nicht nur die Schule verpasst, sondern auch die Möglichkeit hat, um über ein interessantes Thema etwas zu lernen.

 

 Scarlett Häußler und Frederica Nyabange

 

Flüchtlingsprojekt

Am 20. Juni 2023, dem Weltflüchtlingstag befestigen Schüler*innen des Goethegymnasiums vor der Reinoldikirche in Dortmund die Namen von über 3000 Flüchtlingen am Denkmal für die auf dem Weg nach Europa ums Leben gekommenen Flüchtlinge. Zuvor hatten sich zahlreiche Klassen an dem Projekt beteiligt, indem sie die Namen der einzelnen Flüchtlinge auf Stoffstreifen geschrieben hatten. Die Schüler*innen haben sich dabei intensiv mit dem Schicksal der Flüchtlinge und deren Geschichten auseinandergesetzt.

 

Stolpersteinverlegung

Im Rahmen verschiedener Projekte haben Schüler*innen des Goethegymnasiums die Geschichte jüdischer Schülerinnen an unserer Schule zu Zeiten der Nazigewaltherrschaft erforscht. Sie haben Akten gewälzt, Konferenzprotokolle und Abiturarbeiten gelesen, sowie auch Nachforschungen in diversen Archiven angestelllt. Neben der Dokumentation in einer Ausstellung wurden anschließend mehrfach Stolpersteine verlegt für ehemalige Schülerinnen, die von der SS in Auschwitz ermordet wurden. Bei den bewegenden Feiern stand der Satz: "wir wollen uns erinnern und niemals vergessen" am Ende der Veranstaltung.

 

Versöhnungsfahrt Albert

Bei diesem gemeinsamen Projekt der Fachschaft Ev. Religion und Französisch sowie Sport erforschten die Schüler*innen in detaillierter Kleinarbeit die Schicksale deutscher und französischer Leistungssportler, die als Soldaten im 1. Weltkrieg an der Front in Frankreich ums Leben kamen.

 

In der französischen Kleinstadt Albert, die im ersten Weltkrieg vollends zerstört wurde, trafen sich die Schüler*innen mit gleichaltrigen französischen Schüler*innen und tauschten sich über diese Biographien aus. Beim gemeinsamen Sport, im Unterricht, war das völkerverbindende 'Element zu allen Zeiten spürbar. Exkursionen in die Partnerstadt Dortmunds Amiens sowie der Orte der Schlacht an der Somme gehörten auch zum Programm dieser intensiven Reise. Allen Schüler*innen war ein Motto klar: Nie wieder Krieg, nie wieder Feindschaft zwischen Deutschen und Franzosen.

 

Das Projekt wurde intensiv vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge begleitet und von der Stiftung Aktive Bürgerschaft der Volksbank finanziell unterstützt. Anschließend wurde es zum Projekt des Monats der aktiven Bürgerschaft gewählt.

 

Zeitzeugenbericht Frau Weyl

Am 24. Oktober besuchte Frau Eva Weyl (88) das Goethegymnasium und erzählte von ihrer Lebensgeschichte, insbesondere Ihrer Zeit als Kind im Konzentrationslager Westerbork. Spätestens als die ihren Vortrag mit den Worten "vor 80 Jahren stand ich auf der Todesliste der SS" begann, war ihr die Aufmerksamkeit der über 200 Schüler*innen gewiss. Die Schüler*innen hatten sich im Vorfeld intensiv mit der Geschichte der Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zur Ermordung von Juden im Deutschen Reich befasst. Auch die Geschichte von jüdischen Schülerinnen des Goethegymnasiums spielte hier eine Rolle. Nach ihrem Vortrag stand Frau Weyl den Schüler*innen Rede und Antwort. Ihr zentraler Satz lautete: "Ihr seid nicht verantwortlich für die Vergangenheit - aber ihr seid verantwortlich für die Gegenwart und die Zukunft. Lasst nicht zu, dass jemals ein Mensch auf Grund seiner Herkunft, seines Aussehens oder seiner Religion ausgegrenzt wird."

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